Calden. Am Mittwoch, 4. Dezember 2019 besuchte Apostel Jens Lindemann die Gemeinde und spendete sieben Seelen das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Der Apostel wurde von Bischof Aramik Fesdjian (zuständig für den Bereich Nah-/Mittel-Ost) begleitet.
Nach Tagen freudiger Erwartung und manchen Vorbereitungen war es am Mittwochabend endlich soweit. Apostel Lindemann und Bischof Fesdjian waren zum Festgottesdienst in die mit über 80 Teilnehmern voll besetzte Kirche in Calden gekommen. Bischof Fesdjian übersetzte den Gottesdienst und die Spendung der Sakramente in die arabische Sprache, da unter anderem zwei aus Syrien stammende Gemeindemitglieder versiegelt wurden.
Herzlich Willkommen!
Der Apostel bedankte sich zunächst für den erhaltenen Willkommensgruß in Form einer Karte, auf der alle Mitglieder der Gemeinde unterschrieben hatten. Er hieß die Gemeinde - im Namen Jesus Christus - ebenfalls herzlich willkommen.
Gott vertrauen!
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus dem 2. Timotheus, 2.1 zugrunde: "So sei nun stark, mein Kind, durch die Gnade in Christus Jesus“. Das Eingangslied des Chores "Braucht du Kraft? Bei ihm ist Stärke“ bekräftigte das Bibelwort, dass Gott der Herr immer mit uns ist.
Für diesen besonderen Gottesdienst hatte der Apostel der Gemeinde ein weiteres Bibelwort mitgebracht: "Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen" (2. Timotheus 2.19). Dies ist durch das Siegel fest bekundet, also unabänderbar und gilt ganz persönlich für jeden Einzelnen. Der Apostel führte dazu weiter aus: selbst wenn man unter den Lasten verschiedener Lebenssituationen Gott nicht mehr aus sich selbst heraus vertrauen kann, so wird Gott keinen verlassen, sondern trotzdem an ihm festhalten. Das ist ein tröstlicher Gedanke! Die Gnade Gottes in seinem Trost ist immer größer als alles, was auf einen Menschen zukommen könnte.
Heilige Versiegelung – Siegel dauerhafter Errettung
Im Blick auf die Sakramentsspendung der Heiligen Versiegelung wies der Apostel auf die Bedeutung des Siegels als ein Zeichen hin, dass der Versiegelte von diesem Moment an für immer dem Herrn angehöre. Es ist das Zeichen der Errettung und gelte für alle Zeiten.
Gnade Gottes ist Zuwendung zu den Menschen
Gott liebt alle Menschen in ihrer einzigartigen Persönlichkeit mit allen Gaben und Fähigkeiten. Wir Menschen sind nicht alle gleich, sondern weisen alle verschiedene Eigenschaften auf. Diese Unterschiedlichkeiten wiederum ermöglichen es uns, Gott als Schöpfer in jedem Menschen zu erkennen. Schwierige Situationen lassen uns oft den Schöpfer nicht mehr erkennen, auch nicht in den Mitmenschen. Gott aber hat sich bereits in der Schöpfung den Menschen zugewandt und er will diese bewahren, so auch jeden einzelnen Menschen.
Gnade ist es auch, immer im Gebet mit Gott sprechen zu dürfen. Der Apostel gab den Rat, dies nicht als selbstverständlich zu erachten und warnte davor, die Beziehung und das Gespräch mit Gott nicht auf eine allzu menschliche Ebene zu ziehen, sondern ihm immer vertrauensvoll und mit Gottesfurcht zu begegnen.
Vorbereitung auf die Heilige Versiegelung
Mit der Heiligen Versiegelung wird göttliches Leben in die Seele gelegt. Durch das Sakrament erhält der Versiegelte das Unterpfand zur ewigen Herrlichkeit und damit das Versprechen ewige Gemeinschaft mit Gott haben zu dürfen. Jeder ist aufgerufen, dass dieses göttliche Leben in sich zur rechten Entfaltung kommt und man „ja“ zu Gott sagt. Der Apostel zeigte auf, dass viele Christen heute den Altar, also den Ort des Wirkens Gottes, irgendwo in ihr Leben einbauen würden. Besser wäre es, so sein Rat, sein Leben rund um den Altar Gottes zu bauen.
Spendung der Sakramente
Nach dem Vaterunser-Gebet und der Verkündigung der Sündenvergebung bereitete der Chor die Gemeinde mit einem Lied auf die Spendung des Sakraments der Heiligen Versiegelung vor, in dessen Refrain es heißt: „Gemeinsam stehen wir vor dir, unserm Herrn. Wir loben und preisen dich. Wir stehen bereit, erbitten uns von dir, dass deine Gnade uns niemals verlässt.“
Neben der jugendlichen Sidra und ihrer Mutter Joumana empfingen die Zwillingsbabys Paulina und Katrina sowie die drei Geschwister Isabeau, Liliam und Kilian das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Eigentlich sollte auch der kleine Luis versiegelt werden, er war jedoch leider kurzfristig erkrankt.
Im Anschluss daran erfolgte die Sakramentsfeier im Heiligen Abendmahl für die ganze Gemeinde.
Ganze Gemeinde bildet den Schlusschor
Nach Schlussgebet und Schlusssegen dankte Apostel Lindemann der Gemeinde und bat den Chor mit einem Lied den Schlusspunkt des Gottesdienstes zu setzen. Dies geschah in besonderer Weise. Die Dirigentin lud alle Anwesenden ein, das Lied: „Der Herr ist mein Licht und ist mein Heil" gemeinsam zu singen, so dass die ganze Gemeinde sich zu einem Chor bildete.
Gratulationen und Dank
Die Gemeinde Calden freut sich über den Zuwachs von sieben versiegelten Gemeindemitgliedern und gratulierte herzlich den Eltern und Anverwandten. Als kleines äußeres Zeichen der Freude wurde zunächst allen im Gottesdienst versiegelten Gemeindemitglieder ein von der Gemeindejugend selbst gebastelter Kerzenhalter mit einem bereits leuchtenden Licht überreicht. Anschließend erhielten auch Apostel Lindemann und Bischof Fesdjian je einen Kerzenhalter.
Bischof Fesdjian gilt ein besonderer Dank, dass er auf seiner Reise erneut einen „Abstecher“ nach Nordhessen einrichten konnte, um die Übersetzung für die arabisch sprechenden Mitglieder zu ermöglichen. Er hatte bereits im Juni schon die Taufe in arabischer Sprache in der Gemeinde Calden durchgeführt.
4. Dezember 2019
Text:
Angelika Kinzel
Fotos:
Natascha Wagner