Zu einem Dankgottesdienst, den Bezirksvorsteher Sascha Tümmler feierte, kam die Gemeinde Kassel-Nordost am Sonntag, 1. Mai 2022 anlässlich ihres 100-jähriges Bestehens zusammen. Stadtdekanin Barbara Heinrich übermittelte im Anschluss Glückwünsche von den in der ACK Kassel vertretenden Kirchengemeinden.
Zu dem Jubiläumsgottesdienst waren alle aktiven und ehemaligen Gemeindemitglieder sowie Gäste und Freude herzlich eingeladen. Besonders begrüßt wurden Stadtdekanin Barbara Heinrich von der Evangelischen Kirche in Kassel, zugleich auch Vorsitzende der ACK in Kassel, Pfarrer Hartmut Feußner von der evangelischen Kirchengemeinde Wolfsanger sowie Herr Helmuth Brehm, Ortsvorsteher von Wolfsanger.
100 Jahre Gemeinde - Rückblick und Ausblick
Nach dem Musikvortrag "Herr, ich habe lieb die Stätte deine Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt. Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat!", brachte Bezirksältester Sascha Tümmler zu Beginn seiner Predigt zum Ausdruck, dass man angefüllt mit Dankbarkeit in die Vergangenheit blickt. Die Gemeinde war und ist stets ein Ort, wo Menschen zusammenkommen, um Gottes Wort zu hören und Gemeinschaft zu erleben. Ein Jubiläum sei aber auch ein schöner Zeitpunkt in die gemeinsame Zukunft zu blicken, die man als Gemeinde gestalten könne.
Was wünscht man zum 100. Geburtstag?
Einem 100-jährigen Menschen würde man zuerst Gesundheit wünschen. Der Bezirksvorsteher stellte die Frage: Kann ich einer Gemeinde Gesundheit wünschen? Er zeigte auf, wann eine Gemeinde gesund sei:
- Wenn der Heilige Geist in der Gemeinde wirksam und spürbar ist.
- Wenn Jesus Christus das Haupt der Gemeinde ist.
- Wenn man geschwisterlich miteinander umgeht.
- Wenn man gemeinsam den Weg zum Glaubensziel teilt.
Bezirksältester Tümmler wünschte allen Kirchen und Gemeinden, dass man gemeinsam Gott auf dem Weg des Glaubens erlebe und gemeinsam Annahme bei Gott finde, wenn Jesus Christus wiederkommt.
Gott allezeit Lobopfer bringen
Der Gottesdienst stand unter dem Bibelwort aus Hebräer 13, 15.16 "So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott."
Es ist schön, so der Bezirksälteste, diesen tollen Choral "Großer Gott, wir loben dich" gemeinsam gesungen zu haben, jedoch soll unser ganzes Leben ein Lobopfer sein. "Gott zu Loben ist immer Antwort auf die Zuwendung Gottes, denn Gott hat uns zuerst geliebt".
Glaube leben mit Herzen, Mund und Händen
Unter dem Gedanken des Dreiklangs, Gott zu loben mit Herzen, Mund und Händen, machte der Bezirksvorsteher deutlich, dass der Glaube unser Herz und damit unsere Entscheidungen bestimmen mag. Zudem soll unser Glaube keine Tradition sein, sondern täglich gelebt werden. Der christliche Glaube ist ein Mitteilungsglaube. "Wo wären wir heute, wenn andere uns nicht von ihrem Glauben berichtet hätten?" Als Jünger*innen Jesu sei es uns eine Verpflichtung, das Evangelium weiterzutragen. Letztlich müsse der Glaube auch zur Anwendung kommen, denn er habe immer den Nächsten im Blick (vgl. Gleichnis des barmherzigen Samariters).
Gemeinde - ein schönes Bild
Der Gemeindevorsteher, Evangelist Sven Schroer, erweiterte das schöne Bild beim Blick in die anwesende Gemeinde um die vielen, die vor uns gelebt haben und die Gemeinde geprägt und ausgemacht haben. Mit Blick auf das Bibelwort "Gutes zu tun und mit andern zu teilen", stellte er die Frage: Was bringt man in die Gemeinde ein? Oft denke man an das Monetäre, aber "wie schön ist es, sich selbst einzubringen." Jeder habe Gaben von Gott empfangen, diese gelte es einzubringen.
Elimsplätzchen und Bethel
Bezirksevangelist Holger Tromp zitierte Bischof Buchner aus dem Einweihungsgottesdienst vor 100 Jahren: "Diese Gemeinde möge ein Elimsplätzchen und Bethel sein." Er erläuterte, dass Elim eine Oase mit Wasser und Palmen ist, also ein Ort, wo man sich wohlfühlen und erquicken kann. Bethel ist der Ort gewesen, wo Abraham eien Altar aufgerichtet hat, um Gott zu loben. Dort hat später Jakob Rast gemacht und dort die "Himmelsleiter" gesehen. Der stellvertretende Bezirksvorsteher wünscht, dass jede Gemeinde so eine Himmelsleiter hat, auf der alle Belastungen durch die Engel hinaufgetragen werden und Friede und Freude von oben zurückgegeben werden.
Buße - Abendmahl - Segen
Bezirksältester Tümmler bereitete die Gemeinde auf die Sündenvergebung und das Sakrament des Heiligen Abendmahls vor. Nach der Feier des Abendmahls endete der Gottesdienst mit Gebet und Segen sowie dem gemeinsam gesungenen Choral "Nun danket alle Gott".
Grüße und Glückwünsche an die Gemeinde
Mit den Worten "Liebe Brüder und Schwestern" begrüßte Dekanin Barbara Heinrich die Festgemeinde und überbrachte Grüße und Glückwünsche unter anderem stellvertretend für alle Glaubensgemeinschaften, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Kassel zusammengefasst sind, deren Vorsitzende sie ist.
Sie hob den Mut und das Gottvertrauen der Mütter und Väter hervor, in den schweren Nachkriegszeiten im Jahr 1922 eine Gemeinde zu gründen. Trotz der vielen Einflüsse wie dem Zweiten Weltkrieg, dem Wiederaufbau, den politischen Veränderungen, dem Fall der Mauer etc. habe die Gemeinde ihren Ort bewahrt und ihren Dienst getan. Das sei ein guter Grund, Gott zu loben und zu danken.
Dekanin Heinrich wies darauf hin, dass es diese neuapostolische Gemeinde gewesen wäre, die sich vor einigen Jahren auf den Weg gemacht hat, um mit den anderen christlichen Kirchen, die bereits in der ökumenischen Nachbarschaft verbunden waren, Kontakt aufzunehmen. Aus dem Kennenlernen sei mehr geworden, unter anderem die ökumenischen Bibelabende. Seit 2021 ist nun die Neuapostolische Kirche in die ACK Kassel mit Gaststatus aufgenommen worden, wie dies auch in der ACK Deutschland der Fall ist.
Als Gruß überreichte sie ein Körbchen mit verschiedenen Samenkörnern. "Ihre Gemeinde lebt davon, dass sich Mütter und Väter auf Gottes Begleitung verlassen haben. Was sie gesät haben, dürfen wir heute ernten. Wir haben den Auftrag, das auszustreuen, was wir empfangen haben", und schloss den Wunsch an, dass Gott die Gemeinde, ihr Beten und Verkündigen sowie jeden Einzelnen segne.
Zeit für Gemeinschaft und gemeinsamen Essen
Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle eingeladen, sich am reichhaltigen Buffet zu bedienen und gemeinsam zu essen, zu reden und die Gemeinschaft zu genießen.
Bilder vom Jubiläumssonntag
Eine Galerie mit zahlreichen Fotos vom Jubiläumsgottesdienst und dem anschließenden Brunch ist hier zu finden.
3. Mai 2022
Text:
Marco Wagner
Fotos:
Mario Cucinelli,
Marco Wagner