Kassel. Am Sonntag, 12. Juni 2022 konnte sich die Gemeinde Kassel-Nordost zum 100-jährigen Bestehen über einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr freuen. Apostel Schug besuchte in Begleitung der Bischöfe und Bezirksämter seines Arbeitsbereiches die Gemeinde zur Feier eines Gottesdienstes. Aus dem Bezirk Kassel-Korbach war die Gemeinde Calden eingeladen und die Gemeinde Kassel-Südwest per IPTV-Übertragung angeschlossen.
Zum Eingang des Gottesdienstes erklang mit der großen versammelten Gemeinde von 215 Teilnehmenden das Lied „Herz und Herz vereint zusammen".
Gott ist die Liebe
Nach dem Eingangsgebet mit der Gemeinde las Apostel Wolfgang Schug (Soest) als Grundlage für die Predigt das Bibelwort aus 1. Johannes 4,16 vor: „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
Anschließend erklang, durch Marcel Rüger am Klavier begleitet, der sehr bewegend von Hanna Poloschek vorgetragene Liedtext des Liedes: „Auf meinen Gott nur will ich schauen“.
Gemeinschaft ist kostbar
Apostel Schug ging in seiner Predigt zunächst auf verschiedene Aspekte der Gemeinschaft ein:
- Die Gemeinschaft ist kostbar. Dies haben wir während der Pandemiezeit in besonderem Maße erfahren, als diese nicht wie gewohnt möglich war.
- Zur Vorbereitung der Gemeinschaft im Gottesdienst zählt auch eine würdige Versammlungsstätte und umrahmende Musikbeiträge.
- Die Gemeinschaft der Gotteskinder ist mit Liebe verbunden.
- Der Dienstleitende bereitet sich auch inhaltlich entsprechend vor, um das Wort der Predigt und auch die Freude an der Gemeinschaft mit den geladenen Gästen zu vermitteln.
Wir selbst hätten auch das Bedürfnis, uns für den Gottesdienst entsprechend innerlich und äußerlich herzurichten, um den festlichen Rahmen mitzugestalten. Damit drückten wir aus, wie kostbar uns diese Gemeinschaft sei.
Dreieinigkeit (Trinität) Gottes und die Hilfe des Heiligen Geistes
Bezugnehmend auf das Bibelwort stellte Apostel Schug in seinen weiteren Ausführungen die Dreieinigkeit Gottes in den Mittelpunkt. Gott komme uns in seiner Dreieinigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) in der Gemeinschaft entgegen. Wir aber müssten uns die Mühe machen und den ersten Schritt tun, die Gemeinschaft zu suchen und zum Gottesdienst zu kommen.
Die Dreieinigkeit Gottes sei die Grundlage seiner Liebe zu den Menschen. Der Herr bestimme in seiner Liebe, was gerecht und was nicht gerecht ist. Der in uns wirkende Heilige Geist helfe uns, die Gerechtigkeit Gottes zu begreifen. Die Gemeinschaft helfe, die Kirche Christi am Leben zu erhalten und der Heilige Geist gebe uns die notwendigen Kräfte dazu. Die Empfehlung des Apostels lautete: Nehmen wir das Angebot an und suchen wir die Gemeinschaft. Diese notwendige „Mühe“ können und müssen wir uns persönlich machen, um die Gemeinschaft erleben zu können. Dann können wir in der Gemeinschaft fühlen, wir sind nicht allein. Die Begegnungen stärken uns, wie auch das gemeinsame Gebet mit Lob und Dank an Gott.
Gemeinschaft, Heiliger Geist und Liebe zu Gott
Drei wichtige Aspekte fasste Apostel Schug am Ende seiner Predigt noch einmal zusammen, welche helfen, gelebte Gemeinschaft zu verinnerlichen:
- Jesus Christus birgt die Gemeinschaft in sich.
- Wir tun, was er uns vorgelebt hat und suchen die Gemeinschaft mit dem Nächsten.
- Wir nehmen den Heiligen Geist an und lassen uns formen und leiten.
Der Heilige Geist sei wie ein "Seismograf" für uns, um zu erkennen was im Sinne Gottes richtig und was falsch ist. Wir wollen die Liebe zu Gott erwidern und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Das ist unser Weg, das ist das Ziel.
Harmonie und Verbindung mit der Gemeinde
In seinem Predigtbeitrag ging Bischof Karl-Erich Makulla (Bönen) auf die Harmonie ein, die in der Dreieinigkeit Gottes zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist herrscht. Für uns sei auf Erden eine vollkommene Harmonie nicht vorstellbar. Der Teufel verstelle sich, um uns zu verführen, Gott aber begegne uns in aller Klarheit. Wer in der Liebe Gottes bleibt, der bleibt in Gott. Das sei die Wirkung des Heiligen Geistes und diese richte uns auf die Gemeinschaft und das Ziel aus.
Bischof Ulrich Götte (Wuppertal) erwähnte in seinem Predigtbeitrag, dass er den Blick in die „große“ Gemeinde als sehr wohltuend wahrgenommen hat. Aufgrund der Situation zur Corona-Pandemie war dies leider für längere Zeit in dieser Form nicht möglich. Er ging weiterhin auf den Liedvortrag nach dem Eingangsgebet ein. Während des Vortrags des Liedtextes suchte die Vortragende stets den Blickkontakt mit der Gemeinde, um eine direkte Verbindung mit allen entstehen zu lassen.
Vorbereitung zum Heiligen Abendmahl
In der Vorbereitung der Gemeinde für die Feier des Heiligen Abendmahls stellte Bischof Gerd Kisselbach (Baunatal) die Liebe zu Jesus Christus in den Mittelpunkt, die mit der Abendmahlsfeier bestätigt werde. Hier könnten wir die Liebe Gottes erleben und die Wirkung der Dreieinigkeit im Gebet durch den Heiligen Geist spüren. Wie seinerzeit Abraham den drei Männern, denen er vor seinem Zelt begegnete (vgl. 1. Mose, 18) Raum gab, sollten wir dem dreieinigen Gott in unserem Herzen vollständig Raum geben und nicht nur einen Teil „reservieren“.
Bischof Kisselbach führte weiter aus, dass während der Abendmahlsfeier der Heilige Geist mitten in der Gemeinde wirkt. Leib und Blut Jesu Christi, dargereicht in Brot und Wein, verkörpern die Wirkung des Heiligen Geistes. Dies sei schon hier auf Erden ein starker Hinweis auf das zukünftige Leben, die ewige Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Anschließend bereitete sich die Gemeinde mit dem Singen des Bußliedes: „Es ist noch Raum in deinem Herzen“ auf die Sündenvergebung und die Feier des Heiligen Abendmahls vor.
Amtseinsetzung und Schlusssegen
Im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahls wurde Diakon Daniel Muster als Priester für die Gemeinde Kassel-Südwest durch Apostel Schug ordiniert.
Der Gottesdienst endete nach Ordination mit dem Schlussgebet und dem dreifachen Segen sowie der herzlichen und persönlichen Verabschiedung durch Apostel Schug von der ganzen Gemeinde.
Einladung zur Gemeinschaft mit Imbiss
Anschließend waren alle eingeladen, auf dem Areal vor der Kirche an den liebevoll gestalteten und sonnengeschützt aufgestellten Tischen und Stühlen Platz zu nehmen. Die Möglichkeit zum leckeren Imbiss, der von der Gemeinde Kassel-Nordost vorbereitet worden war, verbunden mit der Möglichkeit des persönlichen Gesprächsaustausch untereinander, wurde reichlich und mit Freuden angenommen.
Bezirksämter-Wochenende
An diesem Wochenende fand erstmals ein Bezirksämter-Treffen des seit Mitte 2021 erweiterten Arbeitsbereichs Ost von Apostel Schug in Kassel statt. Daher waren alle drei Bischöfe sowie alle Bezirksämter der Bezirke Gießen, Hagen, Hamm, Hersfeld-Lauterbach, Iserlohn, Kassel-Korbach, Marburg, Paderborn, Velbert und Wuppertal jeweils mit Ehepartnerin eingeladen.
Gottesdienst in Kassel-Nordost
7. Juli 2022
Text:
Angelika Kinzel
Fotos:
Rudi Trebing,
Wolfgang Zier