Apostel Jens Lindemann feierte am Sonntag, 20.Dezember 2020 den Gottesdienst zum 4. Advent in der Gemeinde Kassel-Südwest. Am Gottesdienst vor Ort nahmen rund 70 Geschwister teil. Viele weitere Gemeindemitglieder sowie auch einige Gemeinden des Bezirks erlebten den Gottesdienst per Bildübertragung via YouTube.
In dem Gottesdienst zum 4. Advent diente Apostel Lindemann mit dem Wort aus Philipper 4,4: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch!“ Er setzte zwei Priester in den Ruhestand und ordinierte einen Diakon sowie einen Priester für die Gemeinde. Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von einem Streich-Ensemble mit Pianobegleitung.
Freude in schwierigen Zeiten
Apostel Lindemann ging in seiner Predigt darauf ein, dass es in diesem Jahr für viele Menschen schwierig ist Freude zu entwickeln. Viele seien direkt Betroffene der Pandemie, auch existenziell. So mancher sei alleine oder muss mit Trauer und dem Verlust von Freunden und Weggefährten umgehen. Der Besuch in Senioren- und Pflegeheimen sei schwierig und mancher stoße an die Grenzen seiner Belastungsfähigkeit, nicht zuletzt im Bereich der Gesundheit und Pflege. Doch ein jeder Christ darf sich freuen - denn Christus selbst ist Grund zur Freude. Die Geburt Jesu und das daraus hervorgehende Heil für die Welt solle uns in dieser Zeit begleiten.
Gott ist nahe
„Ich bin bei euch alle Tage“, sagte Jesus Christus zu seinen Jüngern. Der Herr kennt dich, sei gewiss, er sorgt für dich. Suchen wir Gottes Nähe im Sakrament, in der Predigt und auch in Bruder und Schwester. Der Apostel erläuterte, dass man gegebenenfalls tiefer ins Detail schauen muss. Mit geschärftem Blick könnten wir uns in ihm wiedererkennen, weil wir Anteil an ihm haben.
Suchen wir Gottes Nähe auch in seiner Wiederkunft. Wenn wir in der rechten Erwartung stehen, könnten wir die Zusage seiner Wiederkunft nicht oft genug hören, sondern bitten ihn immer wieder neu: Herr erzähl mir von deiner Verheißung und vergiss mich nicht.
Gedanken zu den Seligpreisungen
Apostel Lindemann erwähnte verschiedene Seligpreisungen aus der Jesu' Bergpredigt. Anders als die vielen Informationen und Meinungen in der aktuellen Zeit, kommen diese Worte von Jesus Christus selbst. Sie haben eine ganz andere Qualität. Dein Herr steht zu dir - was er sagt, hält er! Wenn wir in dieser Gewissheit stehen, kommen wir zu der Erkenntnis: Ich habe meinen Herrn - Ich bin geborgen in Christus - Was für ein Glück.
Predigtbeitrag von Bischof Kisselbach
Bischof Gerd Kisselbach begann seinen Predigtbeitrag mit den Worten „Der Herr ist nah!“ Dabei ging er auf zwei Ebenen der Nähe Gottes ein. Die erste Ebene sei eine räumliche. Der Herr umgebe uns von allen Seiten, er sei da. Wir sollen Nähe zu ihm aufbauen, um ihn zu erkennen.
Die zweite Ebene sei die seiner Wiederkunft. Apostel Paulus schreibt, dass aus dem Wissen seiner Wiederkunft Freude entstehe. Doch unser Leben mit all seinen Sorgen, Lasten und Trauer verhindere oft diese Freude. Auch Paulus war nicht frei von Problemen, denn er schrieb diese Zeilen in Gefangenschaft. Es liege in unserer eigenen Bewertung, ob die Freude größer ist als die Bedrängnis.
Die Freude und Güte sollen wir allen Menschen kund tun, sodass es der Nächste spüren kann. Geben wir von dem ab, was wir empfangen und erlebt haben.
Gedanken zum Heiligen Abendmahl
In der Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl ging der Apostel auf den Gedanken ein, dass Nähe groß mache und forderte auf, den Herrn groß zu machen. Jeder könne sich die Frage stellen, ob der Herr es geschafft hat, in einem selbst zu wachsen.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls folgten die vorgesehenen Handlungen.
Ruhesetzungen
Aufgrund der momentanen Pandemie hat Apostel Lindemann bereits im Vorfeld des Gottesdienstes Priester Thomas Berger schriftlich in den Ruhestand versetzt. Er diente 34 Jahre als Amtsträger, davon 25 Jahre als Priester. Der Apostel beschrieb sein Dienen in besonderer Nähe zu den Geschwistern und seiner liebevollen und klaren Art, nicht zuletzt auch den Kindern den Glauben nahezubringen.
Im Gottesdienst selbst wurde Priester Klaus Wunderlich in den Ruhestand versetzt. Er empfing 1972 das Amt des Unterdiakons, war viele Jahre Priester in der Gemeinde Korbach und diente seit 2014 der Gemeinde Kassel-Südwest als Priester. Seine Arbeit war geprägt von der Auffassung, dass es etwas Schönes ist, dem Herrn dienen zu dürfen. Dies wurde auch in seinem Gebetsleben und beim Dienen am Altar deutlich. Es war spürbar, dass er den Heiligen Geist tief in sich wirken ließ.
Ordination eines Diakons und eines Priesters
Ein Bruder der Gemeinde wurde zum Diakon ordiniert. Vor der Ordination von Andreas Hause zum Priester, nahm der Apostel ihm die Sorgen vor dem Feiern eines Gottesdienstes und stellte die Bedeutung der Vollmacht der Sündenvergebung und Spendung der Sakramente des Heiligen Abendmahls und der Heiligen Wassertaufe in den Mittelpunkt. Er sprach ihm zu: „Gott werde mit dir sein – du bist nicht alleine."
Beiden gab der Apostel für ihre neue Aufgabe Gedanken aus Jesaja 52,7 mit auf den Weg. Sie sollen ein Freudebote sein und das Gute verkündigen, den Menschen das Heil bringen und die Menschen in besonderer Weise auf die Wiederkunft Jesu hinweisen.
Abschluss des Gottesdienstes
Zum Abschied wünschte der Apostel allen Geschwistern eine angenehme Zeit, schöne Weihnachtstage und einen guten Übergang ins neue Jahr. Er betonte die Vorfreude, im neuen Jahr hoffentlich wieder singen zu dürfen. Zum Abschluss setzte das Orchester mit dem Stück „Die Lenden lasst umgürtet sein die Lichter setzt in Brand“ den musikalischen Schlusspunkt.