Kassel-Korbach. In Zeiten, wo unsere Kirchen für jegliche Art von Zusammenkünften geschlossen sind, und bis auf Weiteres vieles abgesagt werden muss, wird in den Gemeinden eine vielfältige Art von Gemeinschaft und Aktivität erlebt.
Seit nunmehr sieben Wochen sind kirchliche Aktivitäten in den neuapostolischen Kirchengemeinden unseres Bezirks aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt. Während vieles bislang abgesagt werden musste, ist aber auch vieles möglich und stärkt so die Gläubigen untereinander. Die Kreativität der Gemeindemitglieder, wie auch die vielerlei technischen Einrichtungen, ermöglichen eine bunte Vielfalt an Aktivitäten zur Freude und Stärkung der Gemeinschaft innerhalb der Gemeinden und des Bezirks.
Generell ist eine große Dankbarkeit und Freude unter den Glaubensgeschwistern zu verzeichnen, über die vielfältigen Angebote der Kirche als auch der gegenseitigen Unterstützung, des Mutmachens und Tröstens innerhalb der Gemeinschaft.
Videogottesdienste
Wenn der Gläubige nicht zum Gottesdienst kommen kann, dann kommt der Gottesdienst zum Gläubigen. Unter diesem Motto organisieren die Gebietskirchen der Neuapostolischen Kirche derzeit die seelsorgerische Versorgung ihrer Mitglieder. Die virtuelle Gemeinde allein in der Gebietskirche Westdeutschland zählt seit 15. März sonntags regelmäßig zwischen 30.000 und 40.000 Gottesdiensteilnehmer. Die Videogottesdienste können über den YouTube-Kanal der Gebietskirche von Zuhause via Fernseher, Laptop, Smartphone oder auch per Telefon live miterlebt werden.
Andachten
Da unter der Woche derzeit keine Gottesdienste stattfinden, werden immer wieder Andachten angeboten, in denen geistliche Impulse vermittelt werden. Da Andachten frei von liturgischen Formen sind, können sie von jedem Gemeindemitglied initiiert werden.
Apostel Jens Lindemann hat beispielsweise an Gründonnerstag eine Andacht zum Thema "Abendmahl" durchgeführt. In den vergangenen Wochen wurden Andachten durch Apostel Jens Lindemann, Bischof Gerd Kisselbach und Bezirksältester Sascha Tümmler für einen größeren Kreis via YouTube und Telefonkonferenz angeboten.
Auch auf Gemeindeebene wurden bereits viele Andachten durchgeführt, die größtenteils über Telefonkonferenzen oder mittels Video-Software unterstützt angeboten wurden. Anders als in Gottesdiensten wurden diese Andachten durch Fürbitte-Gebete, durch Impulse verschiedener Teilnehmer oder musikalische Einspieler von diversen Musikstücken gestaltet.
Virtuelle Gemeinschaftspflege
Im Rahmen einer virtuellen Probe des Bezirkschores konnten 75 Sänger*innen via Video-Software durch den Dirigenten Andreas Klippert begrüßt werden.
Auch in den Gemeinden fanden virtuelle Treffen statt, wie beispielsweise ein virtueller Brunch nach dem Sonntagsgottesdienst. So bestand für Viele mal die Möglichkeit, sich online zu sehen und zu hören.
Zum virtuellen "Spiel in den Mai" trafen sich am 30. April über 20 Jugendliche des Bezirks. "Das war ein schöner Abend" und "Hat echt Spaß gemacht" waren die Rückmeldungen zu den über vier Stunden lang angebotenen Spiele.
Telefon und WhatsApp
Regelmäßige Telefonanrufe der Gemeindemitglieder, Austausch von Glaubenserlebnissen, viele Seelsorge-Anrufe, kurze Video-Botschaften von Amtsträgern, tröstende und freudige WhatsApp-Nachrichten, geistliche Impulse per Mail, gemeinsame Gebete am Telefon oder auch das "Gebet-to-go" als Video (um nicht allein zu beten), zeigen die Vielfalt sich in diesen Tagen um seinen Nächsten zu sorgen.
Musikalische Aktivitäten
Die Musik als zentraler Bestandteil unserer Gottesdienste kommt derzeit vielen zu kurz. Einige Sänger und Instrumentalisten haben sich auf vielfältige Weise zusammengeschlossen, um eines der vertrauten Lieder zu einem Video zusammenzustellen. Vom Orgelsolo über das Männerquartett, dem Instrumentalensemble, dem Gemeinde-Projektchor bis hin zum Youth Celebration Choir (YCC) haben alle Sänger und Spieler von Zuhause ihren Gesang oder ihr Instrumentalspiel per Smartphone aufgenommen.
Die Ergebnisse wurden über gemeindeinterne Medien, via YouTube oder auch am Ende eines Videogottesdienstes gesendet, wie beispielsweise der von Steffen Hause geleitete YCC, der normalerweise bei Jugendtagen innerhalb der Gebietskirche die musikalische Gestaltung übernimmt.
Kinder- und Osterfreuden
Lehrkräfte der Gemeinden haben auf unterschiedliche Art und Weise den anvertrauten Kindern zu Ostern eine Freude bereitet. Einige erhielten einen Brief zu Ostern, anderen wurde kontaktlos ein Ostersäckchen mit Süßigkeiten überreicht.
Auch die Kinder waren sehr kreativ und haben beispielsweise Osterbilder gemalt, die im Rahmen einer Fotocollage den Gemeindemitgliedern zu Ostern per Brief zugeschickt wurden. Andere haben durch Malen auf der Straße bekannt: Christus ist auferstanden!
Besprechungen und Unterrichte online
Die regelmäßig stattfindenden Besprechungen in den Gemeinden oder auf Bezirksebene wurden in Telefonkonferenzen oder Video-Chats gewandelt.
Auch die Unterrichte für Religionsschüler und Konfirmanden wurden nach Möglichkeit auf die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst.
Vieles andere mehr
Mit Einkäufen für Mitglieder aus Risikogruppen, das Verteilen von Zeitschriften oder Gemeindeblättchen, dem technischen Support bei diversen Online-Aktivitäten und vielem anderen mehr ließe sich die Liste der vielfältigen Aktivitäten weiter fortsetzen.
Dankeschön an jeden einzelnen Helfer
Am Schluss bleibt ein herzliches Dankeschön für alle Gebete, alle Gespräche, Unterstützungen und Aktivitäten sowie die vielen Liebesdienste im Verborgenen. Gott wird es jedem segnen, denn "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern/Schwestern, das habt ihr mir getan." (Matthäus 25,40)
Warten auf Veränderungen
Alle warten auf positive Nachrichten, dass zur richtigen Zeit wieder Präsenz-Gottesdienste gefeiert werden können, in denen man gemeinsam das Sakrament des Heiligen Abendmahls wieder genießen kann.
Ostergruß der Kinder
2. Mai 2020
Text:
Marco Wagner
Fotos:
Silke Giesler,
Markus Noffz,
Frank Schuldt,
Marco Wagner,
Natascha Wagner,
Thorsten Zimmermann