Westdeutschland. Aus der Wohnung im mittelhessischen Hüttenberg sendete Apostel Jens Lindemann am Gründonnerstag, 9. April 2020 eine Online-Andacht zum Thema "Abendmahl". Die Zahl von 4.900 YouTube-Teilnehmern machte schnell klar, dass es sich zum einen nicht nur um die ursprünglich eingeladenen Jugendlichen aus dem Arbeitsbereich des Apostels handeln konnte. Zum anderen machte es das große Interesse am Heiligen Abendmahl sowie den Bedarf an Gemeinschaft in diesen Tagen deutlich.
Es ist erst einige Tage her, dass Apostel Jens Lindemann in einer virtuellen Jugendstunde äußerte, dass er an Gründonnerstag eigentlich gern eine Andacht für Jugendliche zum Thema "Abendmahl" halten würde. Dieser Gedanke wurde aufgegriffen und schnell war zusammen mit Jugendlichen aus Nordhessen ein Konzept für eine Online-Andacht erstellt. Tabea übernahm die Bibellesung. Mit Familie Knop wurde ein Instrumental-Ensemble gefunden, welches auch in diesen Tagen zusammen musizieren darf. Rebecca erstellte ein Padlet, welches vor und während der Andacht zum Anheften von Antworten auf die Frage "Was bedeutet Abendmahl für dich?" diente. Während Simon sich um die Bearbeitung der Videos kümmerte, hatten Leon und Maurice alle Hände voll zu tun, die vielerlei technischen Vorbereitungen zu meistern.
An Gründonnerstag verlagerten die beiden Brüder ihre gesamte Technik auf den gemeinsamen Balkon und übernehmen von dort aus die Regie. Bereits 1.000 Teilnehmer sind online als sich Apostel Lindemann um 19.20 Uhr einwählt. Nach ein paar technischen Hinweisen der Regie zum geplanten Ablauf verfolgt man gespannt den Countdown. Das Lied "Come share the Lord" verklingt und Natascha gibt das Zeichen in die Kamera: es geht los!
Andacht an Gründonnerstag
Apostel Jens Lindemann begrüßte alle Anwesenden und freute sich darüber, dass die geplante Andacht stattfinden konnte. Nach einem gemeinsamen Gebet erläuterte der Apostel zunächst den Begriff "Gründonnerstag". Er komme vermutlich aus dem mittelhochdeutschen Wort "greinen", was sich mit "weinen" oder "wehklagen" übersetzen lässt. Zum anderen könnte es aus dem Mittelalter stammen, wo man an diesem Tag in einigen Regionen grüne Messgewänder getragen habe. Der Begriff sei allerdings auf den deutschen Raum begrenzt, wie beispielsweise der Karfreitag als "Good friday" im Englischen für den herausragenden, wesentlichen, schönen Freitag verwendet würde.
Stiftung des Heiligen Abendmahls
Nach der Bibellesung (Bibeltext am Ende dieses Artikels) zeigte Apostel Lindemann auf, dass Jesus mit den Aposteln nach der Gemeinschaft im Alltag nun auch Tischgemeinschaft mit ihnen hatte. Jesus brach das Brot, reichte es den Aposteln, ebenso den gesegneten Kelch mit Wein. Als Zeichen der Gemeinschaft reichten die Apostel den Kelch untereinander weiter. Während das gebrochene Brot auf den gebrochenen Leib Christi und der Wein für das vergossenene Blut für alle Menschen verweist, ist das Abendmahl sowohl Gedächtnis-, Bekenntnis- als auch Gemeinschaftsmahl.
Die Apostel seien alle sehr unterschiedlich gewesen. Obwohl alle zu diesem Zeitpunkt wussten, dass Judas den Herrn Jesus verraten werde, aßen alle dasselbe Brot und tranken alle aus demselben Kelch, der im Kreis der Apostel weitergereicht wurde. Judas war mitten dabei. Apostel Lindemann leitete aus diesem Geschehen ab, dass Heiliges Abendmahl eint! Jeder ist vor Christus gleich und jeder, der mit Christus verbunden ist, ist auch untereinander verbunden. Er gab den Rat, den Nächsten trotz Unterschiedlichkeit in dem Wissen zu behandeln, dass allen dieselbe Liebe Christi gilt, denn im Abendmahl genießen alle das gleiche Brot und denselben Wein. Deutlich machte er, dass der Kelch auch heute weitergegeben werden muss, damit das Heil Christi für alle erfahrbar und zugänglich werde.
Als einen wesentlichen Aspekt stellte der Apostel die Lebensgemeinschaft mit Christus heraus und gab den Jugendlichen, wie auch allen anderen, den Rat: "Geht nicht einfach so in den Gottesdienst und feiert nicht einfach so Heiliges Abendmahl". Mit der Feier des Heiligen Abendmahls bleibt man in der Lebensgemeinschaft mit Christus, denn es ist ein wesentliches Mittel zur Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi sowie zur Erlangung der Erstlingsschaft.
Musikalischer Impuls
Das Familienorchester untermalte musikalisch den eingeblendetes Text des Liedverses aus dem Gesangbuch: "Komm mit deinem Abendmahl, das du uns zum Heil gegeben, Fleisch und Blut vom Kreuzespfahl, dadurch du in uns willst leben; komm, Herr Jesu, leb in mir und mein Leben sei in dir!"
Aussonderung des Abendmahls
„In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, sondere ich aus Brot und Wein zum Heiligen Abendmahl und lege darauf das einmal gebrachte, ewig gültige Opfer Jesu Christi. Denn der Herr nahm Brot und Wein, dankte und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das ist mein Blut des neuen Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Esst und trinkt! Das tut zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von diesem Wein trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt. Amen!“
Sichtlich berührt verlas der Apostel diese Konsekrationsformel. Jesus gab den Aposteln den Auftrag, das Abendmahl so zu feiern, wie er es mit seinen Aposteln gefeiert hat. Jesus habe niemanden ausgeschlossen, weder den Verräter Judas, noch den später ungläubigen Thomas, noch Petrus, der ihn verleugnen würde. Als Aufgabe gab Apostel Lindemann den Teilnehmern der Andacht mit, wie Jesus die Sünder zu lieben und es jedem zu gönnen, mit ihm das Brot zu teilen und aus dem Kelch zu trinken.
Tod von Jesus Christus bekennen
Da die Feier des Heiligen Abendmahl ein Bekenntnisakt ist, bekennen sich diejenigen die es feiern zum Tod von Jesus Christus ["verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt"]. Oft würde die Frage gestellt, warum man den Tod Jesu bekennen würde und nicht die Auferstehung? Im Tod von Jesus Christus liegt die grundlegende Bedeutung des Heils für die Menschen, so der Apostel. Gerade im Tod ist der Sieg über die Sünde geschehen. "Erlösung ist ohne den Tod Christi nicht möglich!" Als Botschafter an Christi Statt rief Apostel Lindemann alle auf: "Geht in den Gottesdienst - nicht wegen der Statistik - sondern um Jesu Christi Willen. Lasst uns ihn verkündigen!"
Reicht euch die Hände
Bevor am Ende der Andacht alle Teilnehmer aufgerufen waren als Bekenntnis zu Jesus Christus das von ihm gelehrte Unser-Vater-Gebet zu beten, stellte der Apostel die Frage, ob es möglich wäre, sich in der virtuellen Gemeinde an die Hand zu nehmen und dem Sünder die Hand zu reichen?
Nach dem Unser-Vater-Gebet und den Segenswünschen des Apostels endete die gut 20-minütige Andacht mit dem Ausblick auf die kommenden Video-Gottesdienste an Karfreitag mit Bezirksapostel Storck und an Ostern mit Stammapostel Schneider.
Andacht online verfügbar
Die Andacht von Apostel Lindemann wird bis kurz nach Ostern online verfügbar bleiben über den YouTube-Kanal des Bezirks Kassel-Korbach.
Bibellesung
Matthäus 26, 17-30: "Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich's? Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich's, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg."
Apostel Jens Lindemann während der Live-Online-Andacht
10. April 2020
Text:
Marco Wagner
Fotos:
Marco Wagner,
Natascha Wagner,
Maurice Zimmermann,
Thorsten Zimmermann
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