Kassel. Am Sonntag, dem 28. Januar 2018 feierte Bezirksapostel Bernd Koberstein seinen letzten Gottesdienst im Bezirk Kassel-Korbach. In diesem versetze er Bezirksältester Volker Lerch in den Ruhestand und ordinierte mit Sascha Tümmler einen Nachfolger.
Bezirksapostel Bernd Koberstein feierte am Sonntag, 28. Januar 2018 einen Festgottesdienst in der Stadthalle Kassel für die Gläubigen des Bezirks Kassel-Korbach (NAK West berichtete). Er legte dem Gottesdienst das Bibelwort aus 2. Timotheus 2,11-13 zu Grunde: „Das ist gewisslich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mit leben; dulden wir, so werden wir mit herrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“
Ich bin hier, Herr! – und ich habe es nie bereut
Zu Beginn seiner Predigt legte Bezirksapostel Koberstein zunächst den Schwerpunkt auf das vorgetragene Chorlied „Ich der Herr von Erd‘ und All“ (Chorbuch Nr. 388). Er erinnerte sich an seine Ordination zum Unterdiakon 1972 an eben diesem Platz, an dem er jetzt stehe. Damals habe er auch gesagt: „Ich bin hier, Herr“ und fügte hinzu „und ich habe es nie bereut!“ Als Antwort auf die Frage: Wie sind wir denn heute hier? machte er deutlich, dass man erneut als Sünder, als Heilsbedürftiger, als Gnadesuchender aber auch als Christ da ist, der an jedem Sonntag die Auferstehung des Sohnes Gottes feiern wolle.
Sterben mit Christus – Leben mit Christus
In Bezug auf das Bibelwort, welches Stammapostel Schneider zwei Wochen zuvor in Köln verwandte (NAK West berichtete), erklärte der Bezirksapostel, dass die Aussage von Apostel Paulus „Sterben wir mit“ auf Christus bezogen sei und man dieses Bild in dem Sakrament der Heiligen Wassertaufe finde (vgl. Römer 6, 4). In dem neuapostolischen Konfirmationsgelübde, einem altkirchlichen Taufgelöbnis, entsagen wir dem Teufel und damit auch der Sünde. Ganz konkret nannte er das Halten der 10 Gebote, u.a. nicht zu lügen oder zu stehlen. Den Eigenarten heutiger Zeit wie Ehebruch, Hass, Missgunst, Neid, Lieblosigkeit, Unversöhnlichkeit gilt es zu entsagen. Wenn dieses Bemühen umgesetzt werde, ist „leben mit Christus“ schon heute und in Zukunft möglich. Mit Christus zu leben bedeutet zum einen, nie allein zu sein und zugleich so durchs Leben zu gehen, als stünde Christus permanent neben einem.
Treue zu Christus
Christus ist für alle Menschen gestorben, denn er hat alle Menschen gleich lieb. Nach menschlichen Gesichtspunkten verleugnet man Christus bereits, wenn man meint, dass Christus Unterschiede zwischen dem dienenden Christen und den ihn ablehnenden Menschen machen müsse. Als Trost zeigte der Bezirksapostel noch den letzten Aspekt des Bibelwortes auf: ist man als unvollkommener Christ trotz aller Bemühungen einmal untreu, so bleibt Gott immer treu!
Trainingsprogramm
Bezirksältester Volker Lerch ergänzte in seinem letzten Predigtbeitrag vor seiner Ruhesetzung, dass Gott und Jesus Christus bereits überall dort sind, wo man hingehen wird. Jesus kann alles! rief er den Gläubigen zu. Die Begeisterung für Jesus soll Motivation sein und bleiben. Er zitierte auch das von Stammapostel Schneider in seiner Neujahrsansprache erwähnte „Trainingsprogramm“ für uns Christen. Mit den Trainern Jesus Christus und dem Heiligen Geist werde das Trainingsprogramm, Gott treu zu bleiben, erfolgreich abgeschlossen.
Sieben Kinder empfingen Gabe des Heiligen Geistes im Sakrament der Heiligen Versiegelung bevor alle anwesenden Gläubigen gemeinsam das Sakrament des Heiligen Abendmahls feierten. Apostel Haeck bereitete die Feier des Heiligen Abendmahls für Entschlafene mit einleitenden Gedanken vor.
Ruhesetzung – Ordination - Beauftragung
Rund 43 Jahre wirkte Bezirksältester Volker Lerch als Amtsträger davon über 36 Jahre im priesterlichen Dienst. Im Jahr 2002 übernahm er als Bezirksvorsteher den Bezirk Kassel und im Jahr 2012 nach der Fusion der Bezirke den neuen Bezirk Kassel-Korbach. Bezirksapostel Koberstein versetzte ihn in den Ruhestand und wies dabei darauf hin, dass er immer ein guter Lehrer gewesen sei, der voller Liebe das Wesen Christi vermittelt habe. Er zitierte Hiob: „Siehe, du hast viele unterwiesen und matte Hände gestärkt; deine Rede hat die Strauchelnden aufgerichtet, und die bebenden Knie hast du gekräftigt.“ Schöner könne man seine Arbeit nicht zusammenfassen, denn „die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben“ (1. Timotheus 1, 5).
Im weiteren Verlauf wurde Bezirksevangelist Sascha Tümmler (42) zum Bezirksältesten ordiniert und zum neuen Bezirksvorsteher beauftragt. Bezirksapostel Koberstein legte ihm das Jahresmotto „Treue zu Christus“ ans Herz und umriss seine Aufgabe mit dem Bibelwort „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.“ (Lukas 2, aus 11)
Musikalischer Rahmen
Der Gottesdienst wurde von Bezirkschores und Bezirksorchester musikalisch umrahmt. Zum Abschluss des Gottesdienstes bedankten sich der Bezirksjugendchor und der Kinderchor musikalisch sowohl bei Bezirksapostel Koberstein, für den es auch der letzte Gottesdienst in seiner alten Heimat Kassel war, als auch bei dem scheidenden Bezirksältesten für seine liebevolle Arbeit im Bezirk.
Bezirksältester i.R. Volker Lerch, Bezirksältester Sascha Tümmler
28. Januar 2018
Text:
Marco Wagner,
Natascha Wagner
Fotos:
Hans-Ulrich Plassmann,
Marco Wagner