Am Sonntag, 8. Januar 2023 feierte Apostel Wolfgang Schug einen Gottesdienst in der Gemeinde Kassel-Südwest, in welchem drei Seelen das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfangen haben und ein Diakon in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Mit dem Gedanken der Dankbarkeit eröffnete Apostel Wolfgang Schug den Gottesdienst. Er brachte seine Dankbarkeit zum Ausdruck, dass man sich zum Gottesdienst aufgemacht habe, denn es gelte gemeinsam das durch den Heiligen Geist erweckte Wort zu erwarten und auch gemeinsam die Sakramente im Haus Gottes zu erleben.
Er erwähnte Stammapostel Schneider, der in den vergangenen Wochen diesen Appell des „sich Aufmachens“ betonte, und die Notwendigkeit des sich einander zugewandt zu sein. So bringen wir alle etwas mit in den Gottesdienst und können auch etwas mitnehmen.
Erscheinungsfest Epiphanias | Heilige drei Könige
Bezogen auf das Bibelwort aus Matthäus 2,2 „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten“, sprach der Apostel davon, dass der Sohn Gottes in diesen Augenblicken zum ersten Mal Fremden erschienen ist.
Von den Hirten (Juden) heißt es, dass sie nach der Erscheinung der Engel und Verkündigung „... euch ist heute der Heiland geboren ...“ untereinander sprachen, dass sie nach Bethlehem gehen und sehen wollen, was der Herr kundgetan hat (s. Lukas 2,8 ff). Von den Weisen aus dem Morgenland (Heiden, vermutlich aus der Region des heutigen Iraks) lesen wir, dass sie gekommen sind, um den neugeborenen König zu sehen, um ihn anzubeten.
Schon zu diesem Zeitpunkt sei deutlich geworden, dass Jesus Christus als König für alle Menschen geboren worden ist. Bemerkenswert sei, so der Apostel, dass keiner etwas in Frage gestellt habe. Sie hatten keinen Zweifel an dem, was man gesehen hatte und gingen los, um ihn anzubeten und Gott die Ehre zu erweisen.
Blick in unsere Zeit
Schon die ersten Apostel kamen zur Erkenntnis, dass Gott nicht die Person ansehe. Daher stehe es uns nicht zu, Kriterien festzulegen für die Erwählung. Die Erwählung durch Gott sei für uns nicht fassbar. Der Heilsplan Gottes sieht vor, dass allen Menschen das Heil angeboten wird. „Das Einzige was ich von meinem Nächsten in der Gemeinde wissen muss ist, dass er von Gott geliebt ist“ so der Apostel.
Gott habe wunderbare Wege, um seinen Heilswillen umzusetzen. Christus ist damals den Menschen erschienen. Der Apostel stellte die Frage, ob er uns auch heute immer wieder erscheinen würde, beispielsweise im geistgewirkten Wort? Christus habe in seinem Leben viel Bedrängnis erleben müssen, ihm sei kein Leid erspart geblieben. Auch wir haben viel Bedrängnis und Leid zu erleben, doch können wir heute sagen „Bis hierher hat der Herr geholfen“, dies sei keine Selbstverständlichkeit.
Wo ist er?
Bezirksevangelist Dieter Neumann stellte die Frage „Wie erscheint dir unser Gott heute?“ Das Erscheinen äußere sich durch Wortverkündigung und Herzensregung. Auf die Frage „wo ist er?“ erleben wir, angeregt durch den Heiligen Geist, „da ist er!“ In einem Gottesdienst kann man ihn finden im Wort und im Heiligen Abendmahl, in der Zuwendung „Das ist der Leib und das Blut Jesu für dich gegeben“. Das Fragen und Sorgen „wo ist er?“ gehöre zum Leben, so der Bezirksevangelist, aber es dürfe nicht der Zweifel einkehren, denn der Zweifler empfange nichts (vgl. Jakobus 1,6.7).
Sakramentsspendung und Ruhesetzung
Nach dem gemeinsamen Unser-Vater-Gebet und der Sündenvergebung erfolgte die Spendung der Heiligen Versiegelung an zwei Kleinkindern und einem erwachsenen Glaubensbruder. Im Anschluss daran feierte die ganze Gemeinde das Sakrament des Heiligen Abendmahles.
Nach 27-jähriger Amtstätigkeit verabschiedete Apostel Schug den Diakon Wolfgang Funk-Jansen aus der Gemeinde Kassel-Südwest in den Ruhestand und würdigte seine treue und freudige Arbeit immer in der Mitte des Amtsträgerkreises ohne im Mittelpunkt zu stehen.
Fellowship im Anschluss
Nach dem musikalischen Schlusspunkt durch Gemeindechor und Instrumentalensemble waren alle Gottesdienstteilnehmer eingeladen, noch zu einem gemeinsamen Imbiss zu bleiben und Gemeinschaft zu erleben.
25. Januar 2023
Text:
Marco Wagner
Fotos:
Daniel Muster