Am Sonntag, 30. April 2023 feierte die Gemeinde Calden den Sonntagsgottesdienst, in dem Emilia Krahl und Liliam Opfer den Segen zur Konfirmation empfingen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Orgelspiel und den Liedern des Gemeindechors umrahmt.
Zu Beginn des Gottesdienstes sang die Gemeinde das Lied "Bewahr auf deinen Wegen." Dem Gottesdienst, den der Vorsteher der Gemeinde, Priester Marco Wagner, leitete, lag das Bibelwort aus Psalm 143, 10 zugrunde: “Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.“
Freie Entscheidung für Gott
Priester Marco Wagner erinnerte sich zunächst an seine Konfirmation, die eine geraume Zeit zurückliegt. Mit Erinnerungen an die Konfirmation werden oft nicht nur Gedanken an das vor der Gemeinde gegebene Versprechen und der Empfang des Segens im Gottesdienst verbunden, sondern auch ein Rückblick auf die Familienfeier, die geladenen Gäste sowie die übereichten Geschenke anlässlich des Festtages.
Wesentlich aber sei, so erläuterte Priester Wagner im weiteren Predigtverlauf, dass die Konfirmanden heute hier im Gottesdienst anwesend seien und Gott ihr Herz schenken wollen. Sie möchten das Treuegelöbnis vor Gott und der Gemeinde ablegen und dazu den Segen Gottes empfangen. Dies sei das Bekenntnis, sich bewusst für Gott entschieden zu haben. Dazu komme die Gewissheit im Glauben, dass Gott jeden Einzelnen liebt und sich, egal was auf dem zukünftigen Glaubens- und Lebensweg passiert, niemals zurückziehen werde, sondern immer nahe sei. Das Getrenntsein von Gott und Mensch, ausgelöst durch den Sündenfall im Paradies, könne durch den Heils- und Erlösungsplan Gottes überwunden werden. Gott habe den Menschen einen freien Willen geschenkt und er könne sich frei für Gott entscheiden.
Lebenslanges Lernen
Das vorgelesene Bibelwort beinhalte auch, so führte Priester Wagner weiter aus, sich den vielfältigen Anforderungen im Leben zu stellen. Dies bedeute lebenslanges Lernen, sich stetig auf Neues einzustellen und auch aus gemachten Fehlern zu lernen, unabhängig vom Lebensalter.
Wichtig seien aber auch die Dinge im Leben, die man nicht sehen könne. Wir könnten beispielsweise den elektrischen Strom nicht sehen, wüssten aber genau, dass er vorhanden ist und dass er seine Wirkung zeigt. Die nicht sichtbare Verbindung zu Gott sei wesentlich für uns, sie präge das eigene Herz (Wesen) und die Liebe zu Gott. Dafür sei es notwendig, Gottes Wort in der Gemeinschaft mit der Gemeinde zu erleben und zu hören, um nach seinem Willen gelenkt zu werden.
Die Entwicklung im Glauben ermögliche uns, das Wort zu hören, zu verstehen und dann auch im alltäglichen Leben umzusetzten. Priester Wagner erwähnte die zehn Gebote und das von Jesus gegebene Gebot, welches über allem steht: "»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.« Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«" (vgl. Matthäus 22,37-39).
Für sich selbst Verantwortung übernehmen
In seinem Predigtbeitrag erklärte Evangelist Johannes Blanckenberg aus der Gemeinde Kassel-Südwest, dass er sich freue, als Konfirmandenlehrer den Gottesdienst mit den beiden Konfirmanden erleben zu dürfen. Das Fest der Konfirmation bedeute, Verantwortung für sich selbst im Glauben zu übernehmen, welche zuvor die Eltern übernommen hatten. Dies bedeute auch „Ja“ zu Gott zu sagen und ihm im Leben Platz einzuräumen und ihm treu zu sein. Den Eltern und der Gemeinde komme hierbei weiterhin die Aufgabe zu, zu helfen und Fragen zu beantworten, die sich aus der eigenen Verantwortung für das zukünftige Glaubensleben ergeben.
Spendung des Segens zur Konfirmation
Einleitend trug der Chor das Lied vor: "Ich will in Treue halten, Herr, deines Geistes Bund." Nach dem Verlesen des Konfirmandenbriefs des Stammapostels durch Priester Stephan Giesler, traten die beiden Konfirmanden vor den Altar, bekannten sich zum Glaubensbekenntnis und legten ihr Konfirmationsgelübde vor Gott und der Gemeinde ab. Durch Handauflegung des Gemeindevorstehers empfingen sie den Segen Gottes zu ihrer Konfirmation.
Ausklang
Mit der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls, Gebet und Schlusssegen fand der festliche Konfirmationsgottesdienst seinen Abschluss. Den musikalischen Schlusspunkt des Gottesdienstes setzte der Chor mit dem Lied: "Möge die Sonn dir scheinen, und der Wind dir in den Rücken wehen." Im Anschluss beglückwünschte die versammelte Gemeinde die beiden Konfirmanden herzlichst und wünschte alles Gute für den zukünftigen Glaubens- und Lebensweg.