Am Sonntag, 23. April 2023 feierten die Jugendlichen des Bezirks Kassel-Korbach ihren monatlichen Jugendgottesdienst in der Kirche Kassel-Harleshausen, zu dem auch die Konfirmanden des Bezirks eingeladen waren.
Den Gottesdienst leitete Bezirksevangelist Christoph Ewering aus dem Nachbarbezirk Paderborn. Als Textgrundlage diente ein Wort aus Matthäus 16, 15: „Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“.
Einleitung und Bibellesung
Mit dem Lied „Welch ein Freund ist unser Jesus“ eröffnete die jugendliche Gemeinde den Gottesdienst, nachdem das Jugendorchester und die Orgel bereits vor dem Gottesdienst musikalisch auf diesen eingestimmt hatten. Nach dem Eingangsgebet durch den Bezirksevangelisten und einer kurzen Vorstellung und Begrüßung seinerseits, erfolgte eine Lesung durch eine Jugendliche des Bezirks aus Matthäus 15, 13-20. Die dort beschriebene Begebenheit, in der auch das Textwort zu finden ist, war Grundlage der Predigt.
Wer ist Jesus?
Da es in dem Bibeltext um den auferstandenen Jesus und eine Begegnung mit seinen Jüngern nach den Ostergeschehnissen geht, beschäftigte sich die Predigt zunächst mit der Frage „Was ist Jesus?“, welche später noch durch „Was ist Jesus für mich?“ ergänzt wurde.
Bezirksevangelist Ewering ging auf die vielen Facetten Jesu ein, beispielsweise als Teil der Trinität Gottes oder als der verheißene Messias. Dies sei jedoch häufig für uns schwer vorstellbar, weshalb wir uns Jesus auch als einen Freund vorstellen könnten.
Jesus ist unser Freund
Diese Art der Vorstellung erlaube eine Identifikation mit dem Menschen Jesus, der genauso gelebt, gefeiert, aber auch gelitten habe, wie wir Menschen es tun. Wenn Jesus nun also unser Freund sei, was erwarten wir uns von dieser Verbindung? Um dieses Verhältnis zu veranschaulichen, fragte der Bezirksevangelist, wer von den Anwesenden glaube, echte Freunde zu haben. Nachdem sich eine überwältigende Mehrheit per Handzeichen gemeldet hatte, stellte er die Frage in den Raum, was wir von echten Freunden erwarten. Mit Freunden solle man Spaß haben, jedoch sei es ebenso wichtig, mit ihnen weinen zu können und in allen Lebenssituationen zu wissen: Ich habe einen Freund an meiner Seite, der mich nicht verlässt und mich unterstützt, so gut es geht.
Durch diese Aussage spannte er den Bogen zu der Ausgangsfrage des Gottesdienstes, was Jesus für uns sei. Denn Jesus sei genau dieser Freund, der uns in jeder Lebenssituation begleite und auf den Verlass sei.
Freundschaft ist Ehrlichkeit
Priester Christoph Möller erweiterte in seinem Predigtbeitrag die Frage, was wir glauben, wer oder was Jesus sei, durch den Zusatz: „Wer glaubst du, wer du bist?“. Es falle uns vielleicht oft schwer, jemanden zu fragen, was er oder sie eigentlich ganz offen und ehrlich von uns denken. Genauso schwierig sei es, jemand anderem diese Frage zu beantworten, da wir eventuell mit Ablehnung oder Missfallen rechnen würden. Doch sei es genau das, was einen wahren Freund ausmache, der einem auch unbequeme Wahrheiten sagen kann und dennoch zu einem steht. Genau so ein Freund sei Jesus für uns, der uns unsere Fehler vor Augen führe, uns jedoch auch immer wieder die Möglichkeit zur Sündenvergebung bereite.
Geben und Nehmen
Bezirksältester Sascha Tümmler berichtete von einer persönlichen Erfahrung, in der er irgendwann einer anderen Person die Frage stellen musste: „Wo stehe ich mit dir?“, um sein weiteres Handeln zu bestimmen. Bei Jesus wüssten wir jedoch immer ganz genau, wo wir stünden: Er sei unser Retter, Erlöser, Freund und Seelenbräutigam; das solle uns eine Sicherheit sein.
Bezirksevangelist Ewering ergänzte abschließend noch den Gedanken, dass eine gute Freundschaft eigentlich aus einem beidseitigen Geben und Nehmen bestehe. Jesus als Freund jedoch gebe, ohne dafür irgendeine Form der Gegenleistung zu verlangen. Hier führte er auch das in der Lesung genannte Beispiel des Petrus an, dem Jesus zusicherte, dass er der Fels sei, auf dem er seine Kirche bauen wolle, obwohl Petrus ihn zuvor verlassen und verleugnet hatte.
Diese Gedanken, dass Jesus mehr als die Fehler eines Menschen betrachte und stattdessen auf die innerste Herzenseinstellung blicke, bildeten den gedanklichen Rahmen für die darauf folgende Sündenvergebung und die Feier des Heiligen Abendmahls.
Nach dem Schlusssegen sang die Gemeinde gemeinsam noch ein letztes Lied als Abschluss dieses schönen Gottesdienstes und das Jugendorchester erfreute die Zuhörer mit einer besonderen Darbietung.
Jugendstunde am Nachmittag
Nach dem Gottesdienst herrschte ein fröhliches Zusammensein bei dem von Jugendlichen mitgebrachtem Essen und zum Abschluss dieses Sonntags folgte noch eine Jugendstunde zum Thema „Amt in der neuapostolischen Kirche“. In dieser Jugendstunde beschäftigten sich die Jugendlichen in Kleingruppen mit verschiedenen Unterthemen wie Ordination | Amtsverständnis | Frauen im Amt und präsentierten sich diese anschließend gegenseitig.
Außerdem war die Möglichkeit gegeben, Fragen, die einen immer schon interessiert haben, zu stellen und diese wurden abschließend im Plenum beantwortet und diskutiert.
Gegen Nachmittag verabschiedeten sich die Jugendlichen dann nach einem Sonntag voller Begegnungen, Glaubensgemeinschaft und Freude voneinander.