Hofgeismar/Calden. Am Sonntag, 17. September 2023 konnte die Gemeinde Calden bereits ihren vierten Open-Air-Gottesdienst in Hofgeismar feiern. Dies zur Freude aller, in diesem Jahr zum ersten Mal ohne Einschränkungen durch die Coronapandemie.
Das Bibelwort aus dem Matthäusevangelium 6, 3.4 diente Bezirksältesten Sascha Tümmler als Grundlage für den Gottesdienst: "Wenn du aber nun Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten."
Josef als Vorbild
Bezirksältester Tümmler richtete in seinen einleitenden Worten zum Gottesdienst zunächst seinen Dank und den Dank der Gemeinde an die Familie Opfer, die den Open-Air-Gottesdienst erneut auf ihrem Betriebsgrundstück der Schreinerei ermöglichte. Im Vorfeld habe er Gedanken gemacht und herausgefunden, dass der Heilige Josef als der Schutzheilige der Schreiner angesehen werde.
Wer sich nun weiter mit den Geschehnissen um Josef und Maria, der Mutter Jesu, befasse, werde bemerken, dass Josef immer ein wenig in den Hintergrund gerückt wird. Maria wird in vielen Berichten wesentlich präsenter dargestellt und erwähnt. Dabei sei auch Josef ein großes Vorbild, verdeutlichte der Bezirksälteste. Josef habe in der Situation mit Maria sehr gelassen reagiert und beabsichtigte die von ihm geplante Trennung von Maria so zu regeln, ohne sie öffentlich zu kompromittieren. Josef zeigte eine edle Haltung und wollte, dass Maria ohne Schaden und persönlichen Verletzungen aus dieser gesellschaftlichen Notlage und Konfliktsituation herauskomme. Dann erschien ihm der Engel und erläuterte ihm, dass das Kind der Maria durch den Heiligen Geist gezeugt wurde. Die Worte des Engels nahm Josef vorbildlich und als ein echter Held des Glaubens sofort an. Er blieb nun bei Maria und war dem Herrn Jesus ein guter Ziehvater.
Almosen und Hilfe geben in der richtigen Herzenseinstellung
Solch einen festen Glauben, wie ihn Josef bewiesen hat, sollen wir auch einsetzen, erläuterte der Bezirksälteste weiter. Wir wollen uns bemühen Dinge und Situationen anzunehmen, die uns nicht so angenehm sind. Unser Glaube soll Motivation für Nachfolge und Nächstenliebe bewirken. Dabei möchten wir Armen helfen und auch Almosen geben. Es muss uns aber bewusst sein, dass Segen nicht von der Größe des Almosens abhängig ist. Auch soll dies alles in der Stille geschehen und nicht nach außen getragen werden.
Barmherzigkeit und Erbarmen üben
Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Almosen zu geben, Barmherzigkeit und Erbarmen zu üben sowie auch Mitleid zu zeigen. Daraus erschließe sich, dass auch wir unmittelbar helfen wollen und nicht nur um Hilfe für andere beten. Wir sollen die Hand reichen und mit Taten helfen, wie beispielsweise die notwendige Versorgung mit Essen oder Kleidung für Hilfsbedürftige. Es werde eine gerechtere Verteilung von Nahrung für alle Menschen benötigt, so die eindringlichen Worte des Bezirksältesten Tümmler.
Für die richtige Herzenseinstellung können wir uns die Beziehungen zwischen dem lieben Gott, dem Nächsten und uns selbst verdeutlichen und entsprechende Gedanken in unser Handeln einfließen lassen:
- Wir möchten z.B. Essen teilen, Kleidung oder Almosen geben. Solch eine greifbare Hilfe zu leisten, können wir alle schnell nachvollziehen. Direkt unsere Kleidung weiterzugeben, ist uns sicherlich eher fremd. „Bekleiden“ bedeute aber auch, dass niemand durch unsere Hilfe bloßgestellt werde. Es ist wichtig, Hilfsbedürftigen immer ihre eigene Würde zu lassen.
- Nicht im eigenen Gefängnis der Gedanken beharren und denken: „Ich selbst kann ja gar nicht helfen, ich bin dafür zu 'klein' und nicht geeignet. Ich werde dafür nicht gebraucht“. Auch ein Besuch oder Anruf können eine große Hilfe sein.
- Wir wollen Josef nacheifern und dem Nächsten Hilfe geben aus Liebe zu Gott und nicht nach eigenem Ansehen streben.
Wie kann Hilfe aussehen?
In seinem Predigtbeitrag ging der Vorsteher der Gemeinde, Priester Marco Wagner darauf ein, dass wir alle den Geist Gottes erleben wollen sowie Wärme und Zuneigung benötigen. Der Glaube führt zu Nähe und Liebe und umfasse auch die tätige Nächstenliebe. Unsere Aufgabe ist Almosen zu geben und gleichzeitig ein offenes Herz für die Bedürfnisse des anderen zu zeigen. Wir können auch zu Gott beten, dass er uns die Möglichkeiten aufzeigt, wie wir helfen können.
Almosen geben ist mehr als nur finanzielle Hilfe, verdeutlichte noch einmal Diakonin Gabriele Schmitz in ihrem Predigtbeitrag. Wir wollen vorab unser Herz prüfen und uns bewusst machen, dass wir in Gottes Werk arbeiten dürfen und als ein Werkzeug in der Nächstenliebe tätig sein können.
Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls endete der Gottesdienst mit dem dreifachen Schlusssegen.
Zusammensein im Gemeindefest
Anschließend blieb man noch bei Buffet und Brunch zusammen und feierte das diesjährige Gemeindefest bei Sonnenschein auf dem wunderschönen Gelände. Viele Helfer aus der Gemeinde hatten zuvor Stühle, Tische und das Büffet vorbereitet und so die Einladung zum gemeinschaftlichen Brunch und Gedankenaustausch ermöglicht.
31. Oktober 2023
Text:
Angelika Kinzel
Fotos:
Natascha Wagner
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