Calden. Am Mittwoch, 23. März 2022 freute sich die Gemeinde Calden auf den Besuch von Bischof Gerd Kisselbach, um gemeinsam den Abendgottesdienst zu feiern. Zum Eingang des Gottesdienstes sang die Gemeinde das Lied „Liebster Jesu wir sind hier“.
Dem Gottesdienst dienten als Grundlage das Bibelwort aus Psalm 73, Verse 2 und 17 “Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten (…) bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.“
Bitte um Frieden
Nach dem Eingangsgebet spielte der Organist das Lied aus dem Chorbuch „Jesu Friede sei mit allen“ und Bischof Kisselbach ging zunächst auf den Liedtext ein. Wir wollen den himmlischen Vater um Frieden und Kraft bitten und seine Liebe in der Begegnung mit Jesus Christus erfahren. Bischof Kisselbach verdeutlichte dies durch die Geschichte um die biblische Gestalt des Judäers Daniel. Daniel wurde mit seinen Freunden, gegen ihren Willen an den Königshof gebracht, um zu Königsdienern ausgebildet zu werden. Auch in diesen für ihn besonders misslichen Umständen suchte Daniel dreimal täglich im Gebet die Nähe zu Gott und kam trotz aller Schwierigkeiten stets mit Loben und Preisen vor Gott.
Die Nähe Gottes
Das vorgelesene Psalmwort berichtet aus dem Leben von Asaf. Dieser war Sänger im Tempel und der Überlieferung nach krank und arm. Und Asaf sah, dass viele Menschen, die kein gottgefälliges Leben führten, keinerlei Mangel im Leben zu beklagen hatten. Diese Feststellung könnte auch uns in schwierigen Situationen belasten und zu einem Konflikt mit Gott führen. Wir glauben die Nähe Gottes nicht mehr recht zu spüren oder haben das Gefühl, Gott würde uns nicht mehr lieben.
Bischof Kisselbach verwies darauf, dass wir das Tun und Handeln Gottes nicht immer verstehen können, denn seine Gedanken sind höher als unsere Gedanken (vgl. Jesaja 55.7). Dennoch, so führte der Bischof weiter aus, können wir gewiss sein, dass Gott nur Gedanken des Friedens und nicht des Leides mit uns hat. Es gilt auf das Ende zu schauen und wir haben die Gewissheit, dass durch Jesus Christus alle Sünder selig gemacht werden können. Das Ziel ist nicht ein besseres Leben auf Erden zu haben, sondern in der Zukunft, die ewige Herrlichkeit mit Gott schauen zu dürfen.
Ins Heiligtum gehen und auf das Ende blicken
In seinem Predigtbeitrag ging Vorsteher Priester Marco Wagner nochmal auf die Schwierigkeiten ein, die Asaf - wie diese auch uns im Alltag belasten können - in seinem Leben bewältigen musste. Asaf ging ins Heiligtum und blickte auf das Ende. Auch wir können trotz aller Unsicherheiten den Blick nach oben richten. Wer oben auf einem Berg steht, dem erscheint das Untenliegende ganz klein. Es ist daher immer wieder notwendig aufzuschauen und das Ende, das Ziel, die ewige Herrlichkeit in den Blick zu nehmen. Wir wollen alle zusammen das Ziel verfolgen und dieses nicht aus den Augen verlieren.
Vorbereitung zum Heiligen Abendmahl
Zur Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahls stellte Bezirksältester Sascha Tümmler diese als den Höhepunkt einer jeden Gottesdienstfeier heraus und wies auf die Präsenz des Sohnes Gottes während der Abendmahlsfeier hin. Durch die Hinnahme von Leib und Blut Christi - in Gestalt von Brot und Wein - bekommen wir die Kraft, das Ziel, die ewige Herrlichkeit und ewige Gemeinschaft mit Gott, zu erreichen. Anschließend sang die Gemeinde zur weiteren Vorbereitung das Bußlied „Darf ich wieder kommen mit der gleichen Schuld?“
Schlussgebet und Verabschiedung
Der Gottesdienst endete nach der Feier des Heiligen Abendmahls und dem Schlussgebet mit der Gemeinde sowie der Spendung des dreifachen Segens. Anschließend gab es eine herzliche Verabschiedung von Bischof Gerd Kisselbach und der Gemeinde.