Calden. Am Sonntagnachmittag, 11. Oktober 2020, empfing der kleine Niklas in einem besonderen Gottesdienst das Sakrament der Heiligen Wassertaufe durch den Vorsteher der Gemeinde. Aufgrund der besonderen Schutzmaßnahmen zur Corona-Pandemie konnten nur die Familie und einige wenige Gemeindemitglieder anwesend sein.
Der Taufgottesdienst fand am Sonntag Nachmittag statt, so konnte der Sonntagsgottesdienst für die Gemeinde wie üblich am Vormittag erlebt werden. Auch der Gottesdienst am Nachmittag wurde per Telefon übertragen, um so jedem Gemeindemitglied die Möglichkeit zu bieten, den Augenblick der Spendung des Sakramentes der Heiligen Wassertaufe mit dem Täufling miterleben zu können.
Die goldene Regel
Zum Taufgottesdienst diente das Bibelwort aus Matthäus 7,12 als Grundlage, welches auch als die sogenannte goldene Regel bekannt ist: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten“.
Eingehend auf das nach dem Eingangsgebet von der Orgel vorgetragene Kinderlied "Wenn der Heiland als König erscheint" verwies der Vorsteher auf die schöne Textstelle in Strophe 4: „Drum, ihr Großen und ihr Kleinen gebt Jesus das Herz“.
Priester Marco Wagner führte dazu weiter aus, dass die Taufe die erste Verbindung des Täuflings mit Gott und seinem Sohn Jesus Christus bildet.
Bezogen auf die goldene Regel stellt sich die Frage: Was beinhaltet deine und meine Erwartung? Was erwarten andere von uns? Es ist oftmals von einem fairen Umgang und der Verpflichtung zur Wahrheit die Rede. Ferner soll eine respektvolle Haltung die Grundlage des Miteinanders sein. Dazu gehört es auch, sich in die Lage des anderen versetzen zu können, sich ihm bei Krankheit und Kummer zuzuwenden und ein offenes Ohr für seine persönlichen Belange zu haben. So wird das Gebot der Nächstenliebe erfüllt und die Liebe Gottes sei dabei stets der Maßstab unseres Handelns.
Mit dem Inhalt der goldenen Regel verbindet sich, dem Nächsten Gutes zu tun, und zwar genau so, wie wir es auch für uns selbst erwarten. Wir wollen Jesus unser Herz schenken, aber auch freudig abgeben von dem Schatz in unserem Herzen und dem Nächsten Gutes tun. Gönnen wir allen Menschen das errettende Heil in Jesu Christo, wie wir dies auch für uns selbst empfangen möchten.
Taufhandlung- Spende der Sakramente
Für die persönliche Ansprache an die Taufeltern hatte der Vorsteher ein besonderes Bibelwort aus Sprüche 3,5.6 ausgewählt: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Dies bedeutet nicht, dass wir unseren Verstand nicht nutzen bzw. einsetzen sollen in unserem Leben. Es gilt jedoch Prioritäten zu setzen: fest an Gott zu glauben und sich ganz auf ihn zu verlassen. Die Eltern haben die Aufgabe dem Täufling die Wege zu Gott zu ermöglichen, um die Führung Gottes auf seinem Glaubens- und Lebensweg mit ihm gemeinsam zu erleben. Mit der Konfirmation übernehmen dann die jungen Christen in Eigenverantwortung die Aufgabe ihr weiteres Leben im Glauben im Sinne des Evangeliums Christi zu gestalten.
Feier des Heiligen Abendmahls und Schlussgebet
Der Gottesdienst endete nach der Feier des heiligen Abendmahls und dem Schlussgebet mit dem Segen Gottes. Eine persönliche Gratulation war aufgrund der einzuhaltenden Abstandsregeln leider nicht möglich. Den Täufling, seine Zwillingsschwestern, die fast genau vor einem Jahr getauft wurden, und die glücklichen Eltern begleiteten jedoch alle guten Herzenswünsche der Familie und die der anwesenden Gemeindemitglieder.
7. November 2020
Text:
Angelika Kinzel
Fotos:
Rudi Trebing,
Natascha Wagner
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